Die wichtigsten Punkte bei einem Gebrauchtwagenkauf

Gebrauchte Fahrzeuge sind günstiger als Neuwagen. Doch die Anschaffung von Occasion-Autos ist auch mit gewissen Risiken verbunden. Damit sich der Fahrzeugkauf nicht als Kostenfalle darstellt, sollten Sie sich mit einigen Kriterien vertraut machen. Wir verraten Ihnen, worauf es beim Gebrauchtwagenkauf ankommt und welche Mängel am häufigsten die Freude am neuen Gebrauchten schmälern.

Worauf ist beim Kauf eines gebrauchten Fahrzeuges zu achten?

Die wichtigste Regel bei der Anschaffung von Occasion-Fahrzeugen sollte lauten: Kaufen Sie niemals ein gebrauchtes Fahrzeug, das Sie nicht selbst gesehen haben. Die Fahrzeugbesichtigung ist Pflicht, bevor Sie den Kaufvertrag abschliessen. Ein hilfreicher Ratschlag ist auch, die Besichtigung nicht allein vorzunehmen. Ziehen Sie eine zweite Person ins Vertrauen. Im Idealfall kennt sich die Person Ihres Vertrauens gut mit Autos aus.

Achten Sie bei der Besichtigung auf folgende Punkte:

  • Innenraum: Der Innenraum sollte trocken und sauber sein. Ein muffiger Geruch kann auf eine undichte Karosserie und möglichen Rost hinweisen.
  • Äusseres: Schauen Sie genau hin – Roststellen, Kratzer und Dellen könnten auf frühere Unfallschäden hindeuten.
  • Lack: Farbverläufe oder Unterschiede im Lack können kaschierte Unfallschäden verraten. Ein Magnettest kann gespachtelte Stellen aufdecken.
  • Motorraum: Prüfen Sie, ob Öl austritt, und kontrollieren Sie Kabel und Schläuche – sie sollten fest sitzen und unbeschädigt sein.
  • Reifen: Die Reifen sollten vom gleichen Hersteller sein, nicht älter als vier Jahre und mindestens 4 mm Profiltiefe haben.
  • Lenkung und Licht: Das Lenkrad sollte max. 2 cm Spielraum haben. Überprüfen Sie auch das Licht und die Blinker.

Hinweis: Halten Sie einen Magnet bereit. Wurde heimlich gespachtelt, wird der Magnet auf der Karosserie nicht haften bleiben.

Wichtig: Kaufen Sie ein gebrauchtes Auto nie ohne Probefahrt. Fahren Sie mindestens eine halbe Stunde und testen den Wagen inner- wie ausserorts. Beschleunigen Sie und bremsen Sie abrupt, sofern die Verkehrslage dies erlaubt und Sie damit keine anderen Fahrzeuge gefährden. Unternehmen Sie im Idealfall auch eine Autobahnfahrt, um den Gebrauchtwagen zu testen und ein Gefühl für das Fahrzeug zu bekommen. Dann können Sie die Kaufentscheidung bewusster fällen oder sich gegen den Wagen entscheiden, wenn er nicht Ihren Ansprüchen genügt.

Welche Fahrzeugdokumente sind für den Autokauf wichtig?

Der Fahrzeugausweis sollte vor dem Kauf näher untersucht werden. Überprüfen Sie, ob die Typennummer des Fahrzeuges mit der Nummer auf dem Fahrzeugausweis identisch ist. Unterscheiden sich die Zahlen, kann es sich um Betrug handeln.

Anhand des Serviceheftes können Sie überprüfen, ob das Fahrzeug regelmässig instand gehalten wurde. Durch Überprüfung der Fahrzeugdokumente lässt sich auch klären, ob etwaige Garantieansprüche noch geltend gemacht werden können.

Sind alle Details geklärt und Sie möchten das Fahrzeug kaufen, sollte dies keinesfalls ohne schriftlichen Vertrag geschehen. Dort werden wichtige Fahrzeugdaten, wie der Kilometerstand, festgehalten. Lassen Sie sich auch eine Unfallfreiheit schriftlich zusichern.

Welche häufigen Mängel treten bei Gebrauchtwagen auf?

Tauchen nach dem Fahrzeugkauf Mängel auf, die eindeutig vor dem Kauf entstanden sind, informieren Sie den Verkäufer schnellstmöglich und erteilen eine Mängelrüge (Art. 201 OR). Damit wird sichergestellt, dass Sie Ihre Ansprüche auf Minderung nicht verlieren. Beschreiben Sie alle Mängel im Detail und verschicken die Mängelrüge als Einschreiben, damit sich der Verkäufer nicht darauf berufen kann, den Brief nicht erhalten zu haben.

Folgende Mängel treten bei Gebrauchtwagen am häufigsten auf:

  • Elektrik und Beleuchtung: Die Beleuchtung ist häufig mangelhaft. Bei jüngeren Gebrauchtwagen ist die Lichtanlage beidseitig ungenügend. Häufig ist auch das Abblendlicht falsch eingestellt.
  • Bremsen: Bei neueren Gebrauchten müssen Sie diese Mängel nicht akzeptieren. Verschlissene Bremsscheiben muss der Händler vor dem Verkauf tauschen.
  • Ölverlust: Bei vielen Gebrauchtwagen tritt Motoröl, Getriebeöl oder Hydrauliköl aus. Die Fehlersuche gestaltet sich oft aufwendig.

Kupplung: Gebrauchte Fahrzeuge mit einem Kilometerstand über 100’000 haben oft Kupplungsdefizite. Diese fallen allerdings unter den allgemeinen Verschleiss und können beim Verkäufer nicht geltend gemacht werden. Sie merken diesen Mangel, wenn der Wagen beim Start ruckelt. Einige Händler haften bei Getriebeproblemen. Es gibt allerdings grosse Unterschiede bei den einzelnen Fabrikaten.

Prüfen Sie sorgfältig, damit Ihr Gebrauchtwagenkauf ein Erfolg wird!

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